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Foto: Frank Wilhelm
Siemerling-Preis an Stefan Baerens verliehen
Stefan Baerens hat in seiner Dankesrede für den Siemerling-Sozialpreis die Gunst der Stunde genutzt und auf die Situation vieler Kinder und Jugendlicher hingewiesen. Der Leiter des Schullandheimes Dreilützow südwestlich von Schwerin macht sich große Sorgen um die jungen Menschen, für die es „gefühlt jedes Jahr mehr Kraft“ brauche, wie er am Montagabend bei der Preisverleihung sagte. Die knapp fünf Kilometer Wanderung nach Wittenburg habe noch vor einigen Jahren fast jedes Kind locker geschafft.
„Heute grenzt diese Wanderung für die meisten an Extremsport.“ Die Leichtigkeit sei bei den meisten Kindern verloren gegangen. „Viele ziehen sich in die eigenen vier Wände zurück. Sogar hier wollen manche Kinder lieber im Zimmer bleiben, als draußen zu spielen“, berichtete Baerens. Schließlich seien immer mehr Sonderwünsche der Eltern, beispielsweise beim Essen für die Kinder, zu berücksichtigen.
Stefan Baerens muss es wissen. Das Schullandheim Dreilützow ist das größte in Mecklenburg-Vorpommern. Es verzeichnet jedes Jahr etwa 10.000 Gäste und rund 25.000 Übernachtungen. Baerens und sein Team hätten Dreilützow zu einem Ort gemacht, „der für ganz Vieles steht, auch für viele kleine Verwandlungen der Welt. Für soziales Miteinander, für Selbstertüchtigung, für Ökologie, für gute Nachbarschaft auf dem Land, für Begegnungen in und mit der Kirche“, sagte Matthias Crone, der Vorsitzende der Neubrandenburger Dreikönigsstiftung.
Normalerweise wird die Zeremonie der Preisverleihung in der Viertorestadt gefeiert. Dieses Mal machten sich knapp 20 Mitglieder des Dreikönigsvereins mit dem Bus auf die lange Reise, die sich aber gelohnt hat. Um Baerens' vielfältiges Wirken zu erfassen, muss man das Schullandheim und sein weitläufiges Areal gesehen und erlebt haben.
Es gab auch eine weitere Premiere: Erstmal sprach die Partnerin eines mit dem Siemerling-Preis Ausgezeichneten offizielle Dankesworte. „Ich glaube, Dir werden die Ideen nie ausgehen“, sagte Pia Baerens, die oft die „erste Kritikerin“ ist, wenn ihr Mann wieder einmal neue Fantasien in die Tat umsetzen will.
Der Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße, würdigte Baerens in seiner warmherzigen Laudatio. Er sei kein Verwalter des Schlosses, sondern „ein Türöffner für junge Menschen, für Ideen, für Mitmenschlichkeit“.
Quelle: Nordkurier vom 03.07.2025

Foto: Frank Wilhelm
Neubrandenburger Dreikönigsverein hat einen neuen Vorstand gewählt
Matthias Crone ist der neue Vorsitzende des Neubrandenburger Dreikönigsvereins. Der 67-Jährige wurde durch die Mitgliederversammlung des Vereins einstimmig gewählt. Die Neubesetzung wurde nötig, weil der Gründungsvorsitzende des Vereins Rainer Prachtl im Oktober 2024 überraschend gestorben war. Aus Altersgründen hatte Prachtl allerdings auch schon im vergangenen Jahr den Entschluss gefasst, den Vereinsvorsitz abzugeben. Der ehemalige Bürgerbeauftragte Crone war sein Wunschkandidat für die Nachfolge. Neu im Vorstand ist auch der Neubrandenburger Andreas Frost (52), der als erster stellvertretender Vorsitzender den langjährigen Vize-Vorsitzenden Manfred Dachner ersetzt, der aus Altersgründen nicht wieder für den Vorstand kandidierte. Frost wurde ebenso wie die anderen Mitglieder des Vorstands einstimmig gewählt.
Crone ist in Osnabrück geboren und 1990 als Mitarbeiter der katholischen Kirche nach Schwerin gezogen, wo er bis heute wohnt. Er war bis zu seinem Ruhestand Anfang 2024 zwölf Jahre lang Bürgerbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der über Parteigrenzen hinweg anerkannt war. Er habe es sich nicht leicht gemacht mit der Entscheidung, den Vorsitz des Dreikönigsvereins zu übernehmen, sagte Crone. „Rainer Prachtl hat ein großes Erbe hinterlassen.“ Zudem sei die Entfernung zwischen seiner Heimatstadt Schwerin und Neubrandenburg zu bedenken. „Aber wir leben unter dem gleichen Stern und wollen ihm auch gemeinsam folgen“, sagt Crone in Anspielung auf den Stern von Bethlehem. Er finde es wichtig, sich im Ruhestand ehrenamtlich zu engagieren.
Die traditionellen Benefizveranstaltungen am 6. Januar, dem Dreikönigstag, sollen ebenso fortgesetzt werden wie die regelmäßige Verleihung des Siemerling-Sozialpreises an verdienstvolle ehrenamtlich wirkende Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern. Zudem solle der nach dem Terroranschlag auf Israel im Oktober 2024 zum Erliegen gekommene Jugendaustausch wieder aktiviert werden. Denkbar seien Reisen ins benachbarte Polen, kündigte Matthias Crone an. Ziel müsse es auch sein, die jüngere Generation für die Arbeit im Verein zu motivieren. „Neubrandenburg hat mit dem Benefizabend am 6. Januar einen Leuchtturm für das ganze Land vorzuweisen. Wir müssen aber immer noch bekannter im ganzen Nordosten werden“, sagte Crone.
Der Dreikönigsverein zählt etwa 170 Mitglieder. Die finanzielle Situation des Vereins, der als Träger des Dreikönigshospizes fungiert, sei stabil, sagte Schatzmeisterin Katharina Schenk. Und das, obwohl zuletzt umfangreiche Sanierungsarbeiten im Hospiz nach einem schweren Wasserschaden zu bewältigen waren. Eine weitere gute Nachricht konnte Beate Gogacz, die Geschäftsführerin des Hospizes, verkünden. Die Kostenverhandlungen mit den Krankenkassen für 2024 und 2025 seien abgeschlossen worden. „Wir haben einen sehr guten Abschluss nach neunmonatigen, schwierigen Verhandlungen erreicht. Das ist eine gute Basis für die kommenden Jahre.“
Pressemitteilung des Dreikönigsvereins vom 28.04.2025
Rainer Prachtl, Vorsitzender des Dreikönigsvereins, plötzlich und völlig unerwartet verstorben
Völlig unerwartet ist der Vorsitzende des Neubrandenburger Dreikönigsvereins Rainer Prachtl in der Nacht zum Sonnabend am 12. Oktober 2024 im Alter von 74 Jahren verstorben. Mit Rainer Prachtl verliert der Verein seinen Gründungsvater - eine Führungsfigur und Spiritus Rector. Sein Tod reißt eine große Lücke nicht nur in den Verein, sondern auch in die Stadtgesellschaft Neubrandenburgs und darüber hinaus.
Rainer Prachtl wurde am 15. Januar 1950 in der Viertorestadt geboren. Geprägt von seinem katholischen Elternhaus war er schon mit zehn Jahren Lektor beim Gottesdienst, später Messdiener. Weil ihm als Gläubigem der direkte Weg zum Studium über das Abitur in der DDR verwehrt blieb, absolvierte er eine Lehre als Koch und holte das Abitur auf der Abendschule nach. Später machte er seinen Abschluss als Diplomökonom in Leipzig.
Zusammen mit weiteren Andersdenkenden wirkte Rainer Prachtl in den 1980er-Jahren in einem kleinen, familiären Hauskreis, in dem sich unter dem Dach der katholischen Kirche in Neubrandenburg christliche und humanistisch geprägte Menschen regelmäßig trafen. Aus dem Hauskreis heraus gründete sich im November 1991 der Dreikönigsverein. Rainer Prachtl führte den Verein von Anfang an bis zuletzt als Vorsitzender. Von ihm gingen die entscheidenden Ideen aus, die die größtenteils ehrenamtliche Arbeit des Vereins bis heute prägen: die jährlichen Benefizveranstaltungen zum Dreikönigstag am 6. Januar seit 1992, die Organisation von Israelreisen für Jugendliche aus Mecklenburg-Vorpommern, die Verleihung des Siemerling-Sozialpreises an herausragende, ehrenamtlich tätige Persönlichkeiten aus dem Nordosten sowie die ambulante und stationäre Hospizarbeit in der Trägerschaft des Dreikönigsvereins.
Bei allen auf diesem langen Weg zu bewältigenden Schwierigkeiten war der Menschenfreund Rainer Prachtl immer davon überzeugt: „Menschlichkeit ist machbar!“
Bemerkenswert ist auch Rainer Prachtls politische Laufbahn: Als Mitglied der CDU fungierte er 1990 bis 1998 als erster Landtagspräsident nach der Wiedervereinigung und gestaltete maßgeblich die Landesverfassung von Mecklenburg-Vorpommern mit. Bis 2006 war er Mitglied des Landtages. Dank seiner vielfältigen Verbindungen zu Persönlichkeiten der Politik, der Kirche und der Geisteswissenschaften gelang es ihm immer wieder, zum 6. Januar berühmte Gäste nach Neubrandenburg einzuladen, unter anderem Michail Gorbatschow, Hans-Dietrich Genscher, Angela Merkel und Lothar de Maiziere.
„Ich bin schockiert, fassungslos und unendlich traurig“, erklärte Manfred Dachner, der stellvertretende Vorsitzende des Dreikönigsvereins, zum Tod Rainer Prachtls. „Rainer war mein engster Freund und langjähriger Wegbegleiter. Er war der netteste, liebenswerteste und selbstloseste Mensch, den ich kenne, dem immer das Wohl anderer Menschen wichtig war. Er wird im Herzen immer ein Freund bleiben. In Liebe und Schmerz bin ich bei seiner Frau Regina und seiner Familie.“
Auch wenn es schwer sein wird, die Lücke zu füllen, die Rainer Prachtls Tod gerissen hat, wird der Neubrandenburger Dreikönigsverein seine verantwortungsvolle Arbeit als Vermächtnis seines Gründers und Ideengebers fortsetzen.
Pressemitteilung des Dreikönigsvereins vom 14.10.24
Andacht
An jedem 2. Mittwoch im Monat wurde bis 2020 eine Andacht in der Dreikönigskapelle des Dreikönigshospizes, Lindenstraße 12 in Neubrandenburg, gehalten. Geplant ist die Wiederaufnahme dieser Tradition.
Eingeladen sind Besucher des Hospizes, die Verwandte und Freunde begleitet haben, außerdem alle Kranken und Trauernden sowie die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des stationären und ambulanten Hospizes. Ebenso herzlich sind alle eingeladen, die zum Gebet und Erinnern kommen möchten. Die erste Andacht in der neuen Kapelle wurde vom Vorsitzenden des Dreikönigsvereins am 9. Oktober 2013 geleitet. Weitere Personen des öffentlichen Lebens und auch Vereinsmitglieder haben sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt.